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Die gute alte Zeit der Fliegerei - Flugschau in Hütten

In der voralpinen Landschaft auf dem Mistlibüel, 200 Meter über der Gemeinde Hütten, der südlichsten des Kantons Zürich, scheinen die Uhren noch anders zu gehen. Man erreicht den Aussichtspunkt zu Fuss ab der Kirche Hütten in einer guten halben Stunde. Für die Flugtage vom vergangenen Samstag und Sonntag wurden Shuttlebusse ab Schindellegi, Samstagern und Hütten eingesetzt. Das letzte Wegstück bis zur Anhöhe Mistlibüel mussten sich die Flugbegeisterten dennoch mit einem steilen Anstieg zu Fuss selber verdienen. Die kleine Anstrengung wurde doppelt entschädigt: einerseits durch den Blick in die Hügellandschaft rund um den Hirzel und auf den Zürichsee, andererseits durch ein abwechslungsreiches Flugprogramm.

Sternmotoren und Doppeldecker

Flugzeuge, die vor mehr als 50 Jahren gebaut wurden, ihren Dienst während Jahrzehnten als Trainingsmaschinen oder im Kriegseinsatz versahen, gehören nicht zwingend zum alten Eisen. Durch Spezialisten liebevoll gewartet und herausgeputzt, verlangen die Oldtimer Respekt vor den Flugzeugbauern von einst. Die Veteranen nicht nur im Museum auszustellen, sondern auch flugtüchtig zu erhalten, ist das Anliegen des Fliegermuseums Altenrhein (FMA). Die Sechserformation der FMA- Flyers mit Propellermaschinen aus verschiedenen Epochen, von denen jedes einzelne Exemplar ein Stück Luftfahrtgeschichte verkörpert, machte den Auftakt zur Hüttener Flugschau. Der Verbandsflug mit Flugzeugen von unterschiedlicher Motorenleistung ist für die Piloten anspruchsvoll. Geflogen wurden die amerikanische Howard DGA-15P, die beiden Doppeldecker Stearman E-75, die aus der amerikanischen und der argentinischen Navy stammen, die Bücker Jungmann Bü131, die Pilatus P-3 und die jüngste im Bunde, die Piaggio P-149, von zum Teil ehemaligen Militärpiloten und aktiven Piloten der Swiss.

In gemächlichen Vorbeiflügen kam die Antonov AN-2, der grösste einmotorige Doppeldecker der Welt, sehr gut zur Geltung, und ebenso konnten die Veteranen der Schweizer Luftwaffe, die C-36 und die Morane D-3801, welche als einziges von knapp 300 hergestellten Exemplaren erhalten werden konnte, ausgiebig betrachtet werden. Ein Trumpf des Standorts Mistlibüel besteht darin, dass die Flugzeuge auf Augenhöhe an den Zuschauern vorbeifliegen. Die bei Flugschauen übliche Nackenstarre handelt man sich hier nicht ein. Tiefe Vorbeiflüge, wie sie einzelnen Maschinen erlaubt waren, ermöglichen gar einen Blick von oben auf das Flugzeug. .....Fortsetzung